So entstand Realität, auch innere, die solche „äußere“ unfreiwillig festigte. Als sei gewusst worden, dass jeder Mensch schreckhaft, scheu, abwehrend davor re-agiert. 

 

Weniger schreckhaft, scheu, abwehrend reagierten Frauen wie Männer auf absolut Gesetzte eines Kollektivs: Lacher, Zusammenschreier oder/und solche, die sich selbst billig hochschichteten. Es ist die historische Schmieren- und Konkurrenz-Beseitigungsfigur, die durch Zeiten geht. Protegiert vom Zugrundeliegenden: Natur. 

 

Dunkler Blick, der auftaucht wie gefährliches Gebirge. 

 

Scheinbar liebloses, belangloses Miteinander-Umgehen, über Monate. Dabei „kennt“ man sich x Jahr. Bei Berührung der Hände, die etwas lang geriet, erwacht etwas. Carl, auch das, jetzt, nicht mehr. So entfernt sich die Portugiesin in einem Lichtkreis, in dem auch ich sitze. Vielleicht, sicher, ist es nicht derselbe. Abstürze. Dass es, wie beim Körper, keine Beulen und Blut, gehört zum Wenigen, das als „glimpflich“ bezeichnet werden kann. Engelstürze. Existenzen, die zeitlebens nichts „sagen“. Intime Qualität. Gerade da verläuft die Trennlinie. 

 

Sonderbare Welt, zunehmend sonderbarer – Das stellte Hölderlin sicher auch für sich fest. Archaisches, das sich, nach dem Durchgang, wieder-einschleicht. So erscheinen Mädchen im Mai wie aus Himmelsgewölben entlassen. Vom Glück der Kontaktlosigkeit. Vom Glück des Kontakts. So schreitet sie mit ihrer kleinen Tochter, Hand in Hand, dünnes Ärmchen, über mittelalterlichen Marktplatz, in ganzer durchscheinender Empfindung. Bevor sie ihre Schicht beginnt, im Café Central, in dem sie mit allen möglichen Menschen zu tun hat. Existenzerfolg. Mädchen, Himmelsgewölbe. „verschluckte Zweitleiber“, befand Mayröcker. Sicher kann man es so sagen.