Ein kleines Raster, das einen gewissen Anfang bildete, was dann feststeht, so weit etwas feststehen kann: wovon jemand auszugehen hat. Es hat seine Organik, sein Potenzial, seine enge Grenze, seine Mechanik. Ihre Stimme, Engführung wie in absolute Verbindlichkeit, woher kommt sie? Herzgrün. Hört man etwa Songs von Leonard Cohen durch seine Zeiten, wie ich zum Beispiel beim Spülen, da ist stets Wunschrealisierung schwerleichter Hafeneinfahrtssäfte. Ein bloß benachteiligt Anmutender geht vorbei, „autistisch“ mit dicker Vorderlippe und dünner Regenjacke. Geschunden, scheinbar ohne viel erfahren zu haben, wie ist seine Welt? „Halb und halb“, auch in mir. Halb geht ein Himmel auf, halb kommt er runter, in einem Blick. An einem andern Ende steht Yasmin und sieht’s. In ihrem Auge findet sich nun dies. Wie erzeugt sich was in ihrem Kopfe, als gelten für sie andere Gesetze, welche Bewertungen, die was fern und nah halten? Dass auch sie in allem, in vielem sexuelle Person ist, oder wie man es auch ausdifferenziert, leuchtet reich um sie. Sehr reich. Ihr Herz hat, über Jahre, gewissermaßen Vertrauen gewonnen, Figuren gegenseitiger Blockierung scheinen weitgehend überwunden, ich gehöre sozusagen zur Einrichtung, einmal am Tag für eine Stunde, schreibend, forschend. Schwalbenbuch, Ernst Toller. Gitter in hinaus wachsender Empfindung bleibt spürbar. Impliziter, zuweilen auf-dringlicher Appell an Menschheit lässt Buch von Neuem schließen. Den hab ich nie benötigt. Dass Yasmin eine gewisse Zärtlichkeit im Ton gewann, eine gewisse, wird wenigstens daran ersichtlich, wie sie jene Gäste am Tisch begrüßt; ein Ton, der anfangs auch mir zuteil wurde, vor allem, wenn sich dunkler Zug oder was auch bildete, das grobe kraftvolle Weib in ihr; einmal erwog ich, eine Essensbestellung zurückzunehmen, da sich Appetit verlor, bei solchem Ton … Wie übergangslos kann sie zu einem Schönstem aufblühen. Es ist schwer zu sagen, was ‚professionell‘, was echt, beides. Sie hat ihre Nachdenklichkeit, wenn ich mich auch frage, wo sie endet, wo sie anfängt. Nun bewegt sie sich in einem starken Stück Rockmusik, das in m/einer Jugend zur Bedeutung kam, das erschien, als sie noch nicht geboren. Eigentümlich. Auf dem Tisch steht ein rotes Licht, während Sonne Scheiben und Augen blendet, wie Totenlicht. So richte ich eine Welt ein, vorübergehend, in der Einsamkeit. Die Wahrnehmungen können bestehen, auch ohne die Personen. Sie können mich erinnern, wenn es kategoriell schlechter geht. Ich weiß ja, dass m/ein Vertrauen ganz schwinden kann. Wenn manches, von Neuem, ins Leben hinein ragt und auch „Abarbeitung“ daran schändlich erscheint. Was hatte zum Beispiel Celan für Nachteile dadurch, ein Heer von Kleinformatigen, durch alle Schichten, ein kleines Raster, zunächst, das ins Bewusstsein einfiel und begann