»Die Beziehung reichte, über weite Strecken, gar nicht so an sie heran.

Bei all den Wirren um sie herum.

Es ging ihr nicht so nah wie mir.

Bei Weitem nicht.

Es war ihrem Verhalten immer wieder anzuspüren.

Es gibt äußere Gründe, es gibt innere Gründe.

 

Das sind Behauptungen, ja.

 

Das ist eine Perspektive, ja.

 

Daher die Aufregung: es ging mir zu nah.

 

Von daher sollte sie eigentlich nicht negativ gesehen werden, die Aufgeregtheit, sondern als ein Ausdruck großer Wertschätzung.«

 

*

 

»Als es ›über Nacht‹ Sommer wurde, nach diesem Corona-Winter vieles wieder geöffnet wurde, geriet sie wieder in Lebensfreude. Gut.

Dass sie sich einen langen Corona-Winter ›bei mir ausgekotzt hatte‹, gehört nun der unerfreulichen Vergangenheit an.

Auch, dass sie in der Zeit mit der Beziehung wenig bis gar nichts anfangen konnte.

Immer wieder die Klage erhob, obwohl ich doch da war.

Obwohl wir doch zusammen waren.

Obwohl wir Zeit hatten.

Das hat nicht gereicht.

Es sind Naturraum und Gruppenenergien, welche die Bedürfnisse decken.

Beziehung nimmt dabei welche Rolle ein?

Was mit mir nun war, schien so was von egal.

Sie hatte ihren Raum wieder, oder Teile davon, und darum schien es zu gehen, darum geht es.«

 

*

 

»Sie lieben nicht den, der aus dem Abseits kommt.

 

Sie können für denjenigen weder Mitgefühl aufbringen noch seine Gedanken ermessen, weil sie schlicht nicht darüber verfügen.

 

Andersherum hält sich das Mitgefühl ebenfalls in Grenzen, die Gedanken, so richtig und gut sie sind, drohen auch die Gegenseite zu zermalmen, es bedarf nur der Situation.

 

Vielfach – in herkömmlichen gesellschaftlichen Prozessen – wirkt per se wohl nicht das Böse, sondern wirken Kollektive, Gruppen mit Zugehörigkeitsregularien, die erst einmal ein Leben herzustellen suchen, was für den Teilnehmer oder Teilnehmen-Wollenden selbst oft eine Zitterpartie ist.

 

Böse empfunden wird es von demjenigen, der aus dem Abseits kommt.

 

Allgemeiner: Von dem, der ausgeschlossen wird.

 

Sofern er etwas von der Gruppe oder in der Gruppe möchte.«

 

(Reflexionen zu: Das Böse, Ulrich Schödlbauer)

 

*

 

»Weil da Versäumnisse und Erwartungen sind, mit denen er selbst nicht zurechtkommt.«

 

»Dass er vergessen wird, liegt wohl vor allem daran, dass er, wie er ist, weit überwiegend gar nicht 'zur Kenntnis genommen wurde' . . .«

 

*

 

»Befreiung ist,

zu durchlichten

das Nicht-Durchlichtete im Kontakt

wahrzuhaben.

im Zweifelsfall das Urteil nicht mehr zu berücksichtigen.

zu bedrängenden (nicht verdrängbaren) Projektionen und Realitäten zu stehen.

zugleich zu versuchen, diese Reizungen nicht mehr anzurühren.

Aufenthalt in sich selbst zu realisieren.

nicht mehr empfindlich zu reagieren.

in dieser Weise stabil und unabhängig zu sein.«

 

»Wie befreit bist du?«

 

»Wie wird Beziehung / Verbindung in dir aufgebaut?«

 

 

Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander
durch jedes Feuer gehen.
Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts.

(Ingeborg Bachmann)

 

 

»Bild für eine Liebe, die über jedes Maß hinaus möchte; ekstatischer Zustand, der jeden Schmerz zu überwinden trachtet. Ein Wunschbild. In mancher Situation lohnt es sich, Maß daran zu nehmen.«  

 

*

 

»Zu erwerben war: das A-priori-Ja.

Paradox: Im Leben ist zu erwerben, was zugleich 'immer schon feststand': das Ja.«

 

*

 

»Dieser selige Friede, ohne Beziehung am Abend nun allein zu sitzen.

 

Nicht auf ›immer gleiche‹ Schilderungen und Probleme bezogen zu sein.

 

Gegebenenfalls Unheilsames noch zu kassieren.«

 

»Auch das Aufwachen ist gut.

›Paradiesische Freiheit‹, alles loslassen zu dürfen.

Keine Verpflichtungen zu haben.«

 

*

 

»Möchte dir meine ›Alltagsgedanken‹ und Alltagshandlungen nicht mehr mitteilen.

Den Zugang sperren.

Es hat eh für keine Freude gesorgt.

Auf der äußeren Ebene erscheint mein Leben nicht gerade spannungsvoll, so kann man es sehn.

Es ist Unfug, Tag auf Tag zu erzählen, was ich gemacht habe.

Es ginge darum, es von innen zu ermessen, von da aus

interessiert zu sein.«

 

*

 

»Ich entziehe dir ab sofort alle Rechte, bei mir reinzureden. Du hast zu unsensibel dort gehaust.«

 

*

 

»Könnte ich mit mir selbst zusammenleben?

Ich meine die Vorstellung, in zweifacher Ausführung da zu sein.

Könnte ich es, wenn da etwas Grundlegendes im Wege stünde?

 

was ist ›grundlegend‹?«

 

»So war es zwischen dir und mir

in vielem sehr ähnlich

große Freude, so empfand ich es

aber auch viel Sprengstoff im Raum.«

 

*

 

»Erinnere diesen ›Trottel‹, der für ein bisschen Liebe alles machte, in jeder Beziehung dehnbar.

Ein bisschen Liebe . . . oder Pseudoliebe . . . so genau nahm er's nicht.

Ein bisschen von diesem Trottel auch in mir.

Nicht aber diese erstaunliche bzw. bedrückende Profillosigkeit.

Lieber Klarheit. Eigene Orientierung.«