»Intimer Raum zu zweit, in dem

alles besprochen werden kann.

 

(Etwas anderes möchte ich nicht.)«

 

 

 

*

 

 

 

Der Prozess im Weiteren, Skizzen:

 

 

 

 

 

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»Kann keine Partnerin brauchen, die Gefühlsabwehr entwickelt bei dem, was da auf mich zukommt.«

 

»So war es jedes Mal, durch die Zeiten: Wenn ich Unterstützung meinte zu brauchen, erhielt ich zusätzliche Belastung – durch die Partnerschaft.«

 

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»Was sorgte einst für Chaos, was du aus eigener Kraft hättest vermeiden können?

In völlig ungeeignetem Raum zu sein. Orientierung ab einem gewissen Grad wäre einzustellen gewesen, der Raum hätte schlicht verlassen werden müssen.

Einzelnen Eindrücken hätte Raum gegeben werden müssen, um sie genau anzusehen, gegebenenfalls zu besprechen.

Es hätte keine Zufuhr weiterer solcher Eindrücke erfolgen sollen.

Um zu verhindern: Karambolage, kognitive und energetische Verstrickung, Unentwirrbarkeit: Dichte, mit der man auf Weiteres nicht mehr fertig werden kann.«

 

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»Evozierung inneren Lichts.«

 

  

 

»Ich habe hier meine spezifische Situation, mein ›Endspiel‹.

 

Ich gehe mit allem, was in mir erscheint, auf die sorgsamste Weise um. Und mehr ist auch nicht zu erwarten.«

 

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»Begriffen wurde wohl nicht, dass das mein letztes, heiliges Leben hier ist.«

 

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»Der Körper und der Kopf einer Frau.

Der Körper und der Kopf eines Mannes.

Der Kopf ist oft wirklich das Problem.«

 

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»Für sich zu stehen.

Von ›mitmenschlichen‹ Illusionen befreit.«

 

 

»Sacrificium Intellectus – die Aufgabe der Überzeugungen in einer Beziehung kommt nicht in Frage.«

 

 

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»Ich hatte es genug mit ›Unveränderbaren‹ zu tun.«

 

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»Letztes Bild vorm Einschlafen: plötzlich erschienst du, in liebender Präsenz, reichtest mir ein Eis, du warst da und es war gut.«

 

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»Wochenenden mit dir. So gehoben der Meeresspiegel des Gefühls.«

 

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»Der ›Stadtliterat‹ ist jetzt wirklich alt, sitzt, statt bereits im Sarg zu liegen, bei dieser Hitze auf einer Holzbank des Marktplatzes, auffällig abseits, vor einem Bier. Der Bezugspartner verstorben; letzte Wunder realisierend.«

 

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»Habe im Grunde alle Zeit an dich gedacht.«

 

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»Wonach ich mich gesehnt hätte?

 

Nach Interesse.«

 

 

Das soll ich gewesen sein? Wie dem auch sei, ich melde mich zurück. Ich bin da und heute ist mein Tag. Heute könnte mein Feind fallen. Heute gehört mir die Welt. Vergiss die Kunst, heute steht Wichtigeres auf der Agenda.

(Ulrich Schödlbauer, Versiegelte Welt)

 

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»Am See plötzlich eine junge Frau, die vordergründig alles überragte: Kleid, Body, Strahlung, Harmonie, 'Unschuld'.

 

Für was ist sie gemacht? Für welchen Raum?

 

 

Was könnte ich mit Unschuld noch anfangen?«

 

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»Morgens auf der Toilette festzustellen, ›ich bin immer noch da‹.«

 

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»Keine Beziehung mehr, keine Aufgeregtheit mehr.

 

Einfach da zu sein

 

und sich zu konzentrieren auf das Lebenswerte, bei dem in Aussicht steht, dass es nicht niedergerissen wird.

 

Es ist gut, den eigenen Gedanken erweitert wieder zu folgen.«

 

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»Der Liebeszustand wurde zum Einfallstor: für Forderungen, Ansprüche, so vieles, was mit ihm nichts mehr zu tun hat.«

 

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»Es ist warm. Das Draußen-Liegen, schon das Im-Bett-Liegen wird malträtiert durch die Insektenwelt. Durch winzige, blitzbewegliche Flugkörper.«

 

»Ja, wir konnten auch zusammen lachen.«

 

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»Nach einer Woche wurde mir schlecht, zum Sterben, nicht mehr mit dir in Verbindung zu sein.«

 

» . . . wie sich Bewusstsein oft um das kristallisiert, was fehlt . . .«

(Roger Willemsen)

 

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»War ich denn erreichbar für deine Bedenken?«

 

»Ich meinte, dass du mir

nichts Gutes wolltest.«

 

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»Ich sitze da und Bedeutung tropft herab, ich will keine mehr.

 

Doch es reicht nicht so weit, dass alles abgetragen würde.«

 

*

 

»Du sitzt nun allein auf deinem Campingstuhl am Wasser.

 

Ich sitze nun allein am Wasser.«

 

*

 

»Ich wurde müde. Beim Warten im Wagen vor Schranken schlief ich fast ein. Und es ist, als sei das einst in Athen, in Dubrownik auch schon geschehen, und geschehe wieder, wenn da niemand, der wirklich erreichbar.«

 

»Die große Geste, in der einer auf den andern zukommt und sagt, es wird von nun an gut, blieb aus.

 

Was so nicht stimmt: Ich war noch vor einigen Wochen mit der Ausarbeitung eines ›Neubeginns‹ auf dich zugekommen.

 

Ich habe dir in regelmäßigen Abständen auf dem Postwege geschrieben, worauf du inhaltlich nicht ein Mal eingegangen bist.«

 

»Gegenteil: konditionierte Reaktions-Mentalität, die

abgleicht und ihr Recht will, nichts als das.«

 

»Vorgestellt hatte ich mir:

 

Aufzuhören, argumentativ vorzugehen.

 

Beiderseitig.

 

Anzufangen, auch im Zweifelsfall Stille und Raum zu geben, weil der andere

für den einen

wertvoll ist.«

 

»Aber dafür bräuchte man Zeit

und die hast du nicht.«

 

»sich

ERREICHBAR

zu machen.«

 

*

 

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.

Sie sprechen alles so deutlich aus.

Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,

und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

(Rilke)

 

 

»Ja, ich fühle mich schnell angegriffen.«

 

»Als du schließlich meine Selbstbestimmung außer Kraft zu setzen suchtest.

In absolutistischer Manier ›professionelle Hilfe‹ ›vorschlugst‹.

An dieser Stelle wurdest du anmaßend und übergriffig.

Absolut übergehend.

Ohne im Geringsten meinen Stand zu erfragen.

Das zu erfragen, was ich möchte, wie ich es mir vorstelle.

 

Das hätte ich mal machen sollen. Du hättest mich sofort drauf hingewiesen und hätte diesen irrsinnigen Fauxpas sofort eingesehen.

 

Ich legte alles genau dar, nicht zum ersten Mal, was schon schwierig war, da du ja schon deine Meinung hattest.

 

Ich fragte wieder einmal, ›willst du sie nun hören oder nicht?‹ Du schautest irritiert, sperrtest dich gegen etwas, offenbar gegen  meine Meinung.

 

Es ist eigenartig, mit klarem Blick einen Menschen, den Liebespartner, unerreichbar in solcher räumlichen Nähe zu erleben.

 

Ich hatte es die ganze Zeit im Blick, aber es war nicht möglich, einen wirklich menschlichen Boden zwischen uns hineinzubringen.

 

Um eine Woche später – erneut – wieder da anzusetzen, als habe das Gespräch nie stattgefunden. Du warst noch am gleichen Punkt.

 

Ich hatte tatsächlich gedacht, du hättest mir da etwas helfen können, eine begrenzte Hilfe sein können, so wie ich dir Tag auf Tag bei deinen Alltagsdingen, die du kaum begrenztest, zuhörte und mein Bestes tat, dich zu unterstützen. Mein Bestes gab.

 

In welchen Punkten hast du mich eigentlich unterstützt?«

 

*

 

 

»Wolltest du mich, wie ich bin, eigentlich kennen lernen?«

 

 

*

 

 

mit verwehten Füßen im Sand

bevölkert

von (...)

Meerengeln

-

(Friederike Mayröcker)

 

 

 

»Am Wasser war es mir, als seien wir eins.«