Trennung durch Schmerz und Kommunikation.

 

Kenntlichmachung von Kerngedanken.

 

 

 

Ausgangspunkt:

Grenzüberschreitendste Täterhandlungen als Erinnerung.

 

 

 

Not

 

Das Trauma deformiert die Aufnahmerezeptoren zu gewaltig, als dass noch etwas gut und natürlich fließen und verarbeitet werden könnte.

 

Reaktion des Körpers: Er stellt die maximale Körperenergie bereit für diesen Todeskampf.

 

Für diesen Zeitraum ließe sich denken, derjenige sei ein anderer Mensch.

Doch im Innersten ist er das nicht.

 

Das System fährt maximal hoch, kann aber nicht handeln. Weil die Realität, auf die sich die Reaktion bezieht, seit Zeiten gar nicht mehr vorhanden ist. So wirkt derjenige entsprechend 'fremd' in der jeweiligen Umgebung.

 

Es handelt sich in seinen ganzen schweren Auswirkungen um Körperzustände.

Deswegen muss Heilung primär im Körper ansetzen.

Und nicht primär im Mentalen.

Du benötigst also kein Konstrukt, um in Kontakt zu geraten, keine mentale Zurechtlegung, es trennt nur.

Du musst von dir etwas geben.

Andererseits: Die Macht der Vorstellung ist nicht zu unterschätzen.

Energie folgt auch der Aufmerksamkeit und der Vorstellung.

Vorgestellte Angst kann zu gewaltigen Körperreaktionen führen.

Also: Energie lässt sich auch in hohem Maße über den Geist erzeugen.

Doch sie reicht in dem Fall nicht hin, um das körperliche Leiden einzugrenzen.

 

Das Primäre bei Zuständen dieser Art ist große Not. Unerträglicher Schmerz. So wie beim komplizierten Bruch eines Arms, nur anders.  

 

2 Hauptkennzeichen enthält solche Situation:

 

1 Ein Stresspegel im Körper, der sich mit dem Willen kaum bzw. nicht beeinflussen lässt.

2 Sich in einem Kontakt nicht wohlfühlen zu können.

 

In Beziehung wirklich in Kontakt gehen

 

heißt nicht: einstigen Schmerz zu verbalisieren. Denn: Was sagt dies über dich und dich, über jemanden aus?

 

Sag:

 

Was fühlt dein Körper jetzt?

Woraus besteht jetzt dein Gefühl?

Was befindet sich jetzt in deinem Geist?

Sag nichts weiter.

 

Gehe nicht in den Vorwurf.

Flüchte nicht.

Kämpfe nicht.

Lass Erstarrung in dir, möglichst, nicht zu.

 

Halte die vordergründige Realität nicht für die eigentliche.

Motive und Motivationen für Handlungen liegen tiefer. Setze dort an.

Setze tiefer noch an.

 

Wenn erkannt wird, was im Innern wirkt, ist das bereits ein Gutteil der Veränderung.

 

Kern 

 

Meldet sich einstiger Schmerz, bedeutet das immer, getrennt vom andern in der Gegenwart zu werden.

 

Das, was einst geschah, war, getrennt zu werden.

 

Das, was einst verhindert wurde, war Kontakt und Beziehung.

 

Wenn du alles allein lösen möchtest, lebst du weiter in dieser Verhinderung.

 

Akute Realisation

 

Wird Erregung dieser Art in öffentlicher Situation oder in einer Gruppensituation zu stark, zu abgründig, dann

 

gehe aus dem Trigger raus, indem du deine Aufmerksamkeit davon abziehst.

Lass ihn fallen.

 

Denn innerhalb des Triggers findet sich keine Lösung.

 

Im geschützten Raum, so in der Beziehung, können dann wieder weitere, andere Schritte begangen werden.

 

Am besten erst einmal alles ausströmen lassen

 

Widerstand 

 

Erlaube allem in dir, da sein zu dürfen. Was es auch ist.

 

Widerstand nährt ja nur die Kraft dessen, was dir nicht guttut.

 

Fixierung

 

Wenn Aufmerksamkeit auf eine Fixierung zutreibt, scheint es sich dort vertraut anzufühlen. Es scheint, als ließe sich dort etwas lösen. Deswegen gehst du da weiter hinein. Aber es existieren in der Fixierung weder Lösung noch Vertrauen.

Lass die Fixierung los, fass sie in deinem Innern nicht mehr an.

 

Projektion

 

'Misslingt' ein Kontakt oder fühlt jemand sich bedrohlich an, ist das die Einsatzstelle für die Projektion.

Die Projektion ist eine Kopfgeburt, die sich letztlich oder sofort das maximal Schlimmste in einem System erschafft und ausmalt.

Sie stimmt nicht mit Tatsächlichkeit überein.

Was aber ist »tatsächlich«?

Zunächst einmal der mehr und weniger fließende Strom zwischen Menschen, in ihm ereignet sich das Tatsächliche – qua Interpretation –, das nicht überbewertet werden sollte.

Weil es . . . in jeder weiteren Begegnung verändert werden kann.

Das Tatsächliche, das sich zwischen Menschen ereignet, wird dann problematisch, wenn es in Erstarrung gegossen wird.  

 

Selbsthass / Liebe

 

Selbsthass kann manchmal 'gerechtfertigt' und erleichternd sein.

 

Liebe bedeutet, Angst nicht mehr als Gegner anzusehen, Angst liebevoll zu umhüllen. Die eigene wie diejenige des anderen.

 

Angst – anzuschauen.

 

Und: in Licht zu ertränken - - -

 

Liebe bedeutet, in allem beim andern und zuerst in sich selbst da sein zu dürfen.

 

Mitteilung von biographischer Geschichte

 

Sich nur 'seine Geschichte' zu erzählen, darin liegt kein Potenzial zur Transformation.

Es geht dann um verhinderte Nähe.

Aber es geht um Nähe.

 

Es kann nicht um die Heilung des Schmerzes gehen.

Wenn es das ist, was einem Menschen geblieben.

Dieser Schmerz ist auch Träger von Freude und Liebe einer ganzen Zeit.

Doch gut, wenn ein Anregungsraum so weit fortgeschritten ist, dass Schmerz

nicht mehr gebraucht wird.