1                                                     

 

 

die Vorstellung zunächst

deinen Körper immer weiter zu erfühlen

deine Seele in deinem Körper immer weiter zu erhören

deiner Geschichte, deinem Werden immer weiter zu lauschen

die Entscheidungen deines Geistes immer mehr zu verstehen

in so etwas wie auf einem Meeresgrund eines Menschen ankommen

dort mit ihm

zu verweilen

träumend

realisieren

wie gegen die Sonne blinzeln

ins Glück

und sich momentweise von Jahrhunderten

unguten Vorlaufs

ganz zu befreien

 

 

 

 

2                                                        

 

 

 

 

Blütenlicht im Sonnenlicht

Verströmung

ist Leben

dein Atmen deine Liebesenergie

Amors Pfeil – voll in mich hinein

Gewählt. Getroffen

von schönstem Sein

 

 

 

 

3                                          

 

 

 

 

Die Sternwarte draußen, weite Fläche wie aus Einschusslöchern, aus dem Boden heraus von Pflanzengrün gefüllt. Während Verwesungslinien in meinem Kopfe auch diesen Boden durchziehn. Simultan

 

in neuer Liebe, hier. Wege zwischen Maigrün. Gemeinsam über ein Geländer gelehnt und darauf sehn. Aussicht

 

haben wir worauf? Ich habe es jetzt schon geschafft, wenn auch das Jetzt vergeht, zur absoluten Gegenwart. Vor allem dann,

 

wenn unsre Hände sich so berühren. Nichts mehr wollen als mit dir zu sein. Das war doch schon. Alles darum herum

 

«Neben-Wirklichkeiten». Wirklich ist

jetzt Kokon

 

ohne Leiden.

 

 

 

 

4                                                                                  

 

 

 

 

. . . plötzlich ist die Zeit wieder so,

dass es zum Mangel wird, nicht

in

Berührung zu sein.

Atem, Fingerspitzen, Haut, es geht

um den einen Stoff, der

vom einen andern ausgeht.

So nur bei ihm zu finden.

Es geht um alles.

So ging es um Geburt. Der Tag ist frei,

der Mai wunderbar warm, das

Liebesgefühl steigt und steigt, und

am Ende von anderthalb Tagen

fühle ich kaum anderes mehr als

umfassend verliebt zu sein.