30

 

 

 

 

Ich fuhr in einer Art Straßenbahn ohne Dach, saß unter x Menschen. Diese Bahn fuhr sehr langsam. Es fiel etwas von meinen Sachen runter auf die Straße, und weil das Gefährt vor einer roten Ampel stand, verließ ich es kurz, um das Verlorene aufzuheben. Als ich das tat, verwandelte sich die Straßenbahn in ein Fahrrad. Obwohl das keine Logik hat, jedenfalls keine gängige, lief ich dem Rad hinterher und rief, immer verzweifelter werdend, dass ich doch mitfahren müsse. Ich erwachte mit einem Herzrasen, so stark, dass ich mich minutenlang kaum bewegen konnte, aus Furcht, dass irgendetwas in meinem Körper passiert. In dem Moment, als ich erwachte, sah ich als inneres Bild dein Gesicht. Da wusste ich, dass das, was ich verloren hatte, unsere Beziehung war.

 

*

 

habe absolut lieblose und unmenschliche Seiten.

 

*

 

Liebe empfinden       ein Quell, der überläuft, weil der Grund sie nicht zu fassen vermag.

 

*

 

ich würde dich so gerne einmal erleben, ohne dass da immerwährend etwas an deinem Bein ist, das deine Aufmerksamkeit fordert, dem du deinen vollen Schutz und eine Art Liebe gibst.

 

*

 

"Dinge", die grundlegend verstören, weil völlig verschiedene Steuerungen.

 

*

 

.  .  ich antworte einmal ganz unkonventionell: Es ist immer gut, großzügig zu sein – gegenüber Menschen, die sich wirklich einsetzen und es auch sind. Seien Sie großzügig. Überweisen Sie lieber etwas mehr als weniger. Es verstimmt Menschen, egal wo man sie antrifft, egal ob man davon hört oder nicht, wenn drittel und halbe Seiten usw. aufgerechnet werden.

 

*

 

wie viel verschüttet wurde, in dieser Beziehung.

 

*

 

Wenn ein Hund den Status von Eltern und eines Zuhauses bekommt.

Und mit der Liebe und Fürsorge behandelt wird, wie es hätte sein sollen. Mit der Liebe, die man selbst vermisst hat.

 

*

 

Ein Wort wie „Gebührenexperte“. Was für eine Niederlage, wer so etwas wird.

 

*

 

deine Hände in dieser ungeschütztesten Situation, der bereits Lieblosestes gelungen war.

 

*

 

Blankwundenverkehr, was öffnete sich? Messers Schneide, im Engzwang, feines Entgegnungsspektrum wich;

geschah Pupillenweitung, INS Engverbogene.

lächelte dann im kaleidoskopischen Spektrum einem Kollegen zu. Du sahst sie ab und zu, bewundertest sie, mochtest ihr Leben so sehr, ohne es zu kennen.

Erzielte wenigstens Wortweite. Ihr offenes Lächeln am Ende trug er wie einen Schatz davon.

 

*

 

wie übel ich es mir nahm, im Kontakt so sorgfältig-ausführlich gewesen zu sein   dort, wo es dahinterstehende Sache nicht verdient. 

 

*

 

Erinnerung daran, zusammen voll Wohlgefühl im Wasser gewesen zu sein.

 

*

 

Körperhöhle. Trägt von Urzeiten. Großräumige Geborgenheit.

 

*

 

infarktgefährdet, wenn psychischen Hohlräumen Feld zu überlassen ist.

 

 

31

 

 

Zusammenhang von alt und kalt.

 

*

 

das ist mir erst vor Tagen ganz bewusst geworden, dass du immer ganz deinen Hund schützt und im Zweifelsfall immer voll gegen mich hältst. Den Hund würdest du niemals leiden lassen, niemals!

 

*

 

lässt mich wild und frei und vor allem allein in meinen Verzweiflungen und Bedürfnissen.

 

*

 

wie tot hier vieles öffentlich ist, zeigt sich an einem „Feiertag“.

 

*

 

Father see, that I have tried
To find that angel deep inside

(Diary of Dreams)

 

*

 

die Sinne gehen über in Unschärfe, inNicht-Verstehen.

 

*

 

wenn in einen Körper von vornherein 

'falsche' geistige Nahrung eingespritzt wird.

 

*

 

ist sie noch authentisch bei dem, was ich von ihr lese?

oder wilder Zickzack der Zersetzung bereits unterlegt.

 

*

 

der Moment einst, als ich vor dem stand, wofür Wörter wie „Scherbenhaufen“ kursieren.

 

*

 

Als er aufsah, in diesem Überranntwerden, zog sich bloß ihr Mund zusammen, wurden Säfte saurer.

 

*

 

wie oft und wie tief es in einem Menschen niedersank.

 

Auswirkung auf seine Lust.

 

*

 

Ich habe deine Hand nicht einfach genommen, um dich in deinen schweren Zeiten zu verlassen. Bringe mir deine Stürme, bringe mir die dunkle Seite deiner Persönlichkeit, bring mir dieses donnernde alles zerstörende Ding, dass du in deiner Seele verbirgst. Und schau, schau einfach zu, wie ich dich dann auch weiterhin lieben werde

(~Der Poet)

  

 

32

 

 

Damit aus unsrer Liebe Dichtung werde,

Die seltne Blume, die gen Himmel spriesst.

(Charles Baudelaire)

 

*

 

– jeder Tag doch 'Gold', nicht? –

 

*

 

In dem Moment, wenn er "dran wäre", zu geben,

 

- hat er’s schlimmer als der von ihm selbst ins Unrecht Gesetzte.

- fälscht Wahrheit.

- entwickelt sadistische Lust und Triumph auf Kosten des andern.

 

Liebe

kommt nicht vor. Ggf. etwas in sentimentaler, selbstbezogener, sehr verschobener Form.

 

*

 

jemand wie x reagiert sein Befehlsverlangen, Machtverlangen an s/einem Hund ab – und erhält, was er braucht, Ergebenheit und „Treue“. Das, was von Menschen so nicht zu bekommen ist oder zu erzwingen wäre.

 

*

 

"das Alte"

 

Wir aber sind das Neue.

 

Oder könnten es sein, sofern uns das Alte nicht aufsaugt.

 

*

 

Zusammenhänge und Formulierungen, gerade noch so evident in sich selbst, jetzt schon

 

überlagert und verschüttet.

 

*

 

ein Hund, der angebunden vor einem Laden nicht warten kann, immerzu bellt, weil er Trennungsschmerz nicht aushält. Woran liegt das wohl ? – 

 

ein Hund, der immerzu seinen Willen bekommt.

 

*

 

ist ein geschlossener Kreislauf, ein hermetisches Feld, und das soll es auch sein.

 

*

 

als er dies vorlas, verriet sein Tonfall, dass er die

Sensibilität in dem Text gar nicht erkannte.

 

*

 

war wieder etwas, das nicht mehr erinnert wurde. Es war wohl eine Erkenntnis, mit der ich mich im Recht fühlte, davon möcht ich runter.

 

*

 

ich hab mich hier eingelebt. Du fehlst mir. Kein Widerspruch. Beides der Fall.

 

*

 

sie lebten in Sprüchen (Versatzstücken) und Idealismen.

Was fehlte: psychologischer Realismus und

 

Nachvollzug aus dem Innersten.

 

 

33

 

 

Alle Widersprüche finden sich in mir, je nach Gesichtswinkel und Umständen.

Schamhaft und unverschämt

[...]

von alledem finde ich etwas in mir, je nachdem ich mich drehe; ... wir sind alle aus lauter Flicken und Fetzen so kunterbunt unförmlich zusammengestückt, daß jeder Lappen jeden Augenblick sein eigenes Spiel treibt.

Michel de Montaigne (1533 – 1592), eigentlich Michel Eyquem.

 

*

 

Novembersonne hell am Fenster. Wie dunkel nun das "zwischen uns".

Innere Dunkelkammer, die welches Licht noch enthält?

 

*

 

wenn Partnerin in eignen sexuellen Vorstellungen nicht mehr vorkommt.

 

*

 

Konflikte tief im Körpergedächtnis wirksam bleiben. Ging zu tief ins Leiden.

 

*

 

der Ausdruck „ihm das Fürchten lernen“.

 

*

 

Eifersucht ist Angst vor dem Vergleich.

(Max Frisch, Tagebuch 1946-1949)

 

*

 

in rasender Verknüpfung plötzlich aufgepeitscht werden

das Allerungünstigste in Psyche sich behauptet und aufgebracht 'wiederholt'.

 

was bis dahin gut war, nun kaum mehr auszuhalten.

 

*

 

Gerne der Zeiten gedenk' ich, da alle Glieder gelenkig – bis auf eins. Die Zeiten sind vorüber, steif geworden alle Glieder – bis auf eins.

(Goethe)

 

*

  

wohltuend plötzlich zu merken, wozu alles der Bezug verloren wurde.

 

*

 

„Informationsgespräch“. Kreisreden vermeiden.

 

Durchstoßen zu etwas, was berührt, oder gehn.

 

*

 

gnädiger sein gegenüber dem, was du als 'Fehl' empfindest. Wozu?

 

*

 

Aber Geduld ist schwer. Geduld ist für den Geist das Schwerste. [...] Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen

(Hermann Hesse, Tagebuch 1920/1921)

 

*

 

wie ist dieser Abschied im Leben zu sehen

 

gegenüber einem Menschen, den man geliebt.

 

er wird im Innern weiter erscheinen, wie?

 

zunächst gesteigert, weil Anfang und Ende – absolut – aufeinanderstoßen.

 

*

 

„Oh wie charmant.“

„Warum sollte ich charmant sein“, sagte er, „weil Sie das da unten haben, das wem gegenüber unersättlich ist?“

 

*

 

Wie reden Sie eigentlich mit mir? Aus Ihnen redet doch nur die Rolle.

 

*

 

„Von Haus aus?“ fragte er zurück, „ich verachte solche Formulierungen.“

 

*

 

ist zuweilen ein

 

Mörder in solcher inneren Stille.

 

*

 

der labert bis in seinen Schlaf hinein, ohne jedes Feedback, Kontrollartiges.

 

 

34

 

 

Sag mir ein Wort, und ich stampfe dir 

aus dem Zement eine Blume heraus, 

denn ich bin mächtig geworden vor Schwäche 

und vom sinnlosen Warten, 

magneten in allen Sinnen. 

(Christine Lavant)

 

*

 

in dieser Zeit:      wild und frei und erreichend

 

sein wollen.

 

es wird dir nichts ersetzt.

 

*

 

Leben ist  .  .  in seelischen Schichten zu leben.

 

*

 

was für ein bulliger Egozentrismus

in Opfergestalt entgegenschlug.

 

*

 

Ich suchte dein Aug, als du’s aufschlugst und niemand dich ansah.

(Celan)

 

*

 

Es ging ihnen im Kontakt darum, in ihrer Arbeits-Stelle    gut dazustehen.

 

*

 

innere Schichten, die wirklich Gutes enthalten.

Allein können sie in ganzer Ruhe und, so weit es geht, in

ganzem Bewusstsein empfunden werden.

 

*

 

wie viel Leiden ich auf mich nahm, sagte er, um in ihrer Nässe zu dienern.

 

*

 

fensterlos für jene.

 

während Fenster derer, die das bestimmen, noch größer und lichtnaher werden.

 

*

 

brauche eine Frau, sagte er, die mich sinnlich ganz aufsaugt.

 

*

 

mehr Zunge, mehr Speichel

 

*

 

solchen Willen zur Frau.

 

*

 

eine stärkste Macht, die der Umarmung.

Umarmungsmacht.

 

 

.  .  .  in Momenten, als ich schwach war, nicht für mich da warst, sondern

 

Kräfte aufzubringen hatte, die ich nicht hatte.

 

 

. . . zu diesem Bild von Peter Böckstiegel dachte ich, das könnte ein Vorläufer von John Lennon sein . . von Lucy in the Sky with Diamonds (LSD), von Opiaten und „allem Möglichen“, oder viel besser: totaler Entgrenzung dessen, was Carlos Castaneda (begrenzt genug) „Bewusstseinserweiterung“ nannte  .  .

 

*

 

Ich will so ein Glanz werden, der oben ist

(Irmgard Keun)

 

*

 

selbst der letzte Ausweg "Flucht" ging nicht. Der ging am wenigsten.

 

*

 

sehr wichtig, Zeit und Eigenständigkeit zu geben, wenn jemand

 

dein Vertrauen möchte.

 

*

 

wie viele Junge in ihren Stellen a-gieren, so harmonisch jeweils existieren

während jener noch immer mit Furchtschwelle, noch immer        hochbeschädigt.

 

*

 

zwischen all diesen Brachialien, smart verpackt, ein Junge

so seelenvoll lieb unten hindurchsieht.

 

*

 

 

Selig sind, die Trauer tragen.

Selig, wen der Durst ergriffen

 

(Annette von Droste-Hülshoff)

 

*

 

kann nicht mit harten inneren Fakten umgehen.

 

*

 

ganz und voll beginnen.

 

*

 

Diese verwaschenen Gesichter in Deutschland und anderswo. Die vorschriftsmäßig rund gepasst werden, den Rest besorgt das Virtuelle.

 

*

 

blickst du ängstlich auf jedes Stück Raum von mir, hast du bereits verloren.

 

*

 

der, wie er sagte, „will einfach vergessen, was negativ war“.

 

*

 

Macht und Kränkung.

 

einen Ton anschlagen, der jemand erreicht.

 

*

 

Als ich ihr die Hand gab, war es solches Fühl-Ereignis. So starker Strom durch Körperverästelungen.

 

*

 

ich schwärme viel aus, das gehört zu meiner Natur.

 

je freier man mich lässt, desto sicherer und intensiver kehre ich aus freiem Willen zurück.

ist dem so?

 

 

35

 

 

Das Wiedersehen. Nicht nur zweier sakraler Personen, wie es bei Ernst Barlach intendiert war. Es lassen sich auch zwei Menschen darin sehen, die sich einmal kannten und liebten, und sich nach langer Lebensgeschichte noch einmal begegneten. Völlig verändert und noch dieselben,

 

eine Annahme voll Zärtlichkeit und Wertschätzung nun möglich scheint. Doch die Blicke zeigen auch Skepsis, als wüssten sie, dass Leben – so viel Zeit – füreinander nun vertan ist.

 

*

 

so wenig robust.

 

*

 

besagte nur eines: Ich möchte in der Art, wie ich angesprochen wurde, nicht angesprochen werden.

 

*

 

kleine Pflanze, eine schönste, lebt.

So wie das zwischen uns.

braucht sensiblen Umgang

zu jeder Zeit.

 

*

 

welche Wörter auf welchen Erregungssattel rutschten.

 

*

 

es war wichtig – nach all dem –, dass sie

ihren Willen nicht bekommt. Keine Verfügbarkeit meiner Person besteht.

 

*

 

was für folgenreiche Illusion, dass Männer dachten, ja glaubten, eine Frau könne sie

 

umfassend annehmen.

 

jede Frau will kohärenten Mann und kohärentes Kind und leidet darunter, wenn

es nicht so ist.

 

*

 

nicht mehr aufstehen wollen. Sich in nichts mehr wohlfühlen. Doch

 

letzte Selbst-Kokon-Wohligkeiten.

 

*

 

ohne Klärung sich nicht öffnen konnte.

 

*

 

wundervolle Sätze. Und doch sehe ich sie ein bisschen gläsern „von außen“, weil sie

keine Klärung enthalten.

 

*

 

Er sagte:

 

Am Vorabend sagtest du, dass wir am Morgen etwas länger schlafen könnten.

Am frühen Morgen standst du absprachelos auf und sagtest, „ich gehe jetzt raus, der Hund jault schon“ (ein einziges kurzes Jaulen).

Als ich nicht harmonisch darauf reagierte, warst du stark verstimmt.

Als du mich einfach nicht in Ruhe ließest, entglitt eine abschätzige Bemerkung über den Hund, die in deiner Äußerung gipfelte „Ich ticke nicht mehr richtig“.

Und zog drei Stunden intensivste Aufgebrachtheit nach sich, die keinem Menschen würdig.

 

Scham, Teil davon zu sein.

 

*

 

in der Stadt beobachte ich genau das sehr oft: Die Beziehung von Partnern zum Teil vergrobt oder gar erloschen, vieles zwischen ihnen. Aber der Hund, der nebenher läuft, ist nahezu immer „Darling“.

 

+

 

Der Hund ist das Wesen, das immer sensibel behandelt wird, er erhält keinerlei Härten, aber die Menschen, aber der Partner.

 

+

 

Dass du bist und Vollmond und schwarzer Raum da ist

 

nicht zu erfassendes Wunder.

 

*

 

Heraus kamen: Selbstverletzungen und Sozialverletzungen.

 

*

 

Ein Streif wie auf der Flucht oder beim Angriff, und das Uhrglas an der Hand, das irgendwo dranprallte, beschädigt.

 

*

 

Als sei es ein Nicht-Gottesbeweis.

 

*

 

sich auf Stuhl setzen, wo die junge Schöne saß, und etwas Powärme mitbekommen

 

in all der Kälte.

 

*

 

Menschen wanken herum wie „Untote“, gespenstisch, sagte er. Und ich gehöre nun auch dazu.

 

*

 

was hattest du in sie hineinprojiziert?

 

*

 

wenn so viel Behauptungskraft im Dasein herausgefordert wird.

 

*

 

Es gibt keine Unschuld in dieser Sprache

hör, wie die Gespräche brechen

(Antonella Anedda)

 

*

 

der Hund, das „andere Wesen“, im Kontakt Prickeln verursacht.

 

*

 

die Jugendliche, dem Wesen nach immer auf Ganzheit ausgerichtet, sich heut Abend mit Bier beschleunigt.

 

*

 

Auge im Wagenscheinwerfer kurz wie Wahnsinn aufblendet.

 

war bloß Kognition.

 

*

 

Strahlungsunfall.

 

auratischer Unfall.

 

*

 

was sie dabei ausschwitzt.

 

*

 

Am Ende lauert, dass ein Mensch

 

nichts mehr erkennt.

Endlich

Friede?

 

 

36

 

 

intuitiv wurde ein genau richtiger Weg gewählt: angstlos, so weit möglich, doch sich entziehend, auf Heilung ausgerichtet !

 

*

 

spüre ihre schreienden Gedanken

 

*

 

ganz tief in sich die Erschöpfung eines Menschen fühlen, der nicht mehr kann.

 

*

 

schwerer Herbst im Nachmittagslicht.

 

*

 

Brust. Erdig durchquellt.

 

*

 

wie viele 'falsche' Ideale         zu verabschieden waren.

 

*

 

was alles nicht magenschonend war.

 

*

 

sollte wohl eine harmonische Reaktion erzwungen werden.

 

*

 

Die Tode sind launisch sie kommen nicht

Wenn du sie herbeisehnst oder erwartest

Unberechenbar springen sie auf die Straßenbahn

Und sind schon angekommen

(Franco Buffoni)

 

*

 

sie an des Knaben dreiviertelerregten Stäbchenpenis saugte.

 

*

 

langsamer, gegenseitiger Blick, als sie

ihr langes Haar föhnte.

 

*

 

.  .  wollt' einatmen, um zu tauchen, Wasser unglücklich in Atemwege schlug, so, dass es zum Eintauchen nicht mehr kam. Etwa so verlief sein Leben.

 

*

 

es kann gar nicht mehr richtig einschlagen in dir, so schlug es ein.

 

*

 

so viel vom eignen Leben hängt an andern Fäden

 

*

 

sah sich um und sah dasjenige in Streifen geschnitten

 

jeder einzelne Streifen wild ausschlagend.

 

*

 

Ich wache noch in später Nacht und sinne,

wie ich dir etwas Liebes sagen möchte.

(Christian Morgenstern)

 

 

37

 

 

Schulbankkritzeleien, die schöne Blüten trieben.

 

*

 

Geistwesen

in Kunst. Eine ganz irdische Variante ist Transformation des Geistes in Bereiche von Feinstofflichkeit, die zarter, durscheinender, sagen wir magischer wahrnehmen lassen.

 

*

 

Eigentümer / Teilung der Gesamtheizkosten

 

Wie es jetzt ist, wird jedem die Steuerung aus der Hand genommen. Das öffnet naturgemäß, wie Menschen eben sind, Tore für (finanziellen) Missbrauch. Und genau das scheint geschehen zu sein bzw. ist geschehen.

 

P.S.:    

 

Das ist schon 'unglaublich', dass sich Eigentümer von anderen ihre üppige Heizrechnung finanzieren lassen. Denn so und nicht anders ist das zu sehen.

 

*

 

so geboren, mit diesen Genen und Pigmenten.

 

hat nun diese „Rolle“ anzunehmen  .  .

 

*

 

Geburt der Venus

Das Erwachen seelisch-geistig-körperlicher Liebe im Horizont von Botticelli.

 

und weitere Ausprägungen, bis heute hin gültig, männlicher Engelsvorstellungen in „der“ Frau

 

(als Projektionsfläche, was einiges angerichtet hat).

 

*

 

 

Umwertung von Hässlichkeit.

 

*

 

Samen sind erfüllte Wünsche.

 

*

 

Liebe zur Agonie

 

*

 

ein solcher Orgasmus, der in Instinkt- und Triebbereiche überging, die du

 

noch nicht wahrnahmst.

 

*

 

diese Torpedogeschwindigkeit aus der Wunde – Sinnlichkeit im Kontakt ausknipste.

 

*

 

träumte von einem Laden, ohne Geld betrieben.

 

 

38

 

 

WM 1974, Endspiel, wie mutig und angstvoll die Jungs auf den Platz gingen, Momente vor diesem Spiel, die Erwartung, das Feuer, ich war ein Junge an der Schwelle zur Pubertät, erinnere es genau, was für 'übersättigte Knacker' es längst sind. Und ich?

 

*

 

war ein so schöner Abend. Ganz am Ende kam doch noch die Ausgrenzungserfahrung, in sich, sagte er. Woran spürbar?

es wurde so schnell in meinem Blick, dass  .  .  .  da kein Aufenthalt mehr war.

 

 

39

 

 

hermetisch in Sexualität

keine echte Freude macht.

 

*

 

 

Beunruhigungsmulde, abschüssige Dynamik am Ende eines Kontakts.

 

*

 

hockt dieser Wärmeknäuel am Fenster vor dem Winter.

 

*

 

die Verführung, sagte er, in diesem Alter

nur noch auf den Tod zu warten.