Was dir auch begegnet, stech die innere Nadel rein, lass es platzen.

 

zu oft gehört, inzwischen, dass die Mädchen der Jugend nach Status und Schwanz auswählten. Und ich? Natürlich bin ich von so etwas auch beeindruckt. Aber ich kann sagen, dass es etwas völlig anderes war, was mich in Jugend umtrieb.

 

.  .  ich habe ein Wochenende hinter mir, wie ich es lang nicht erlebte, nämlich ganz allein. Ich weiß nicht, ob ich das schon mal so wohltuend empfunden habe. Es war viel los, in letzten Monaten, und gerade habe ich das Gefühl, zu mir gekommen zu sein, wie lang das auch geht. Aber dass das überhaupt so stattfindet, bleibt im Gedächtnis. Immer wieder blitzt S rein, es bleibt eine Art Kreislauf „davor“, es bleibt die Unfassbarkeit, wie abrupt Dasein aufhört. Was mich dabei auch bedrückt, ist die Frage: Inwieweit man Menschen überhaupt näherkommt? Ob nicht jeder sein Ding macht, auch weiter gemacht hätte, und „das Eigentliche unsichtbar bleibt“, ja im Grunde auch unbegehbar.

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Und vor allem, was deine derzeitige Verfassung und ihre Wechsel betrifft, glaub mir, gerade dafür Verständnis. Das alles ist doch ganz willkommen! Ich bestehe doch selbst aus so vielen Zuständen, die ich zunächst für mich erschließe, die kaum den Status „kommunikationsfähig“ erreichen, und dennoch zu den wertvollsten gehören. Ich umarme dich.

 

 

II

 

 

.  .  das Fenster steht weit offen, ich mag diese Wärme draußen so, auch heute werde ich eine lange, zeitlose Wanderung unternehmen, die auch eine Wanderung der Seele ist. Ich stamme gar nicht aus diesen Breitengraden, habe ich schon früh gedacht, der Süden Europas ist mir irgendwie näher, und dieses Licht im August führt mich ein bisschen dahin. Andererseits möchte ich keinen Aufbruch, keine Reise, sonst würde ich es mir überlegen.

[...]

Es gibt eine deutliche Tendenz, die nicht abreißt, mich dort abzumelden. Ich vertrage, das wird immer klarer, weder diese Art „Stimmungsmache“ noch die Pseudooffenheit hinsichtlich tiefer Problematiken, so empfinde ich es oft. Und wenn ich auf das zurückliegende Jahr blicke, erinnere ich am Ende zwar jedes Mal ein schönes Gefühl, habe aber überhaupt nicht den Eindruck, dort jemandem nähergekommen zu sein. Noch zögere ich etwas, aber es hat vor allem den Grund einer fehlenden Gruppen-Alternative. Das war jetzt ehrlich und so, wie es in mir vorliegt.