Wie nimmst du diese Personen eigentlich noch wahr? Als Impuls, um den es rasch herumhuscht ?

 

Junge Frau von seltener Attraktivität hier, in Stadtbibliothek, neben sich, wie sich Biochemie ändert: Verjüngungsbann, Hoffnungs-erinnerungs-bann.

Solches Strahlungsfeld in sich als Kontinuum, solange sie da, erzeugt wird. Einschränkung von Radiusfreiheit.

So, als gälte es einem weit strahlenden Stern, dem alles zu Bewusstsein kommt und „dich“ nicht will, auszuweichen.

so blondes Haar, weißer Pullover, weiße Strickjacke, solcher Wohlgeruch, in dieser täglichen Erscheinung, wie in ihrem Blick, offenbar ungebrochen.

In der Art, wie sie ab und zu etwas durchstreicht, lässt sich ahnen, wie bewegt und erregt ihr Inneres.

 

So alte Köpfe an den Großscheiben. Lange liegen gelassenen Wohnungen nicht unähnlich.

 

„Kopfloses Hochfahren“ doch schon als Heranwachsender – nach jener Verwundung.

Bis die Kraft zurückging.

Anders, sicher, anders.

 

„mich“ mit der Wunde zu identifizieren

ODER

weiter an Befreiung und Schönem mitzuwirken.

 

Die große Unsicherheit über diese Wunde im Kontakt

 

lässt, nach solchem Urteil, Wundstrahlung verstärkt auffahren –

 

ob ich      durch diese Wunde

alles verliere.

 

II

 

In bestimmten Gegenwarten bricht das Urteil (das ausschließlich Negative) mit permanenter, unablässiger Messerintensität durch. Beliebige Café-Einrichtung, dies Rot zum Beispiel lässt weder Blut noch Liebe erinnern. Ebenso wenig die Lippen dieser Jugendlichen.

plötzlich Erinnerung an eine Frau vor x, x Jahren auf Reisen, nur kurz gesehen: Das Auffahren von Glanz und bodenloses Vernichtetsein als Ausdruck, dachte ich, können einem total heterogenen Motivkreis entstammen.

Uns gelang, einander mehr als

die reine Wahrheit zu sagen.

(Amanda Aizpuriete)

 

Als ich mit Gott einen Vertrag schloss.

 

Das Intime in ihrem Innern.

  

Von solcher Spiegelintensität, Spiegelhochverdichtung, dass

 

Schlimmstes wie Schönstes sofort im Maximum.

Da weiß ich gleich, woran ich bin.

Während mancher es offenbar nie weiß.

 

Verschob die Erregung auch nur 1en mm die Gewichte ?

 

 

 

Was nun, gebündelt, schnell weggeräumt wird an einen Ort, wo es nicht gesehen wird, war eine Welt, die sich so langsam, verheißungsvoll entwickelte

 

 

 

steht vor dir, was hat sie alles im Einzelnen durchlebt ?

 

Als es nicht zu einem vollharmonischen Gefühlsabschluss kam, entfiel ihr das Anliegen, offenbar dadurch –

 

fing danach laut an zu schimpfen.

 

Zu solcher Intensität kommt es, weil dich so viel, alles personal interessiert.

 

Wie ihre Säfte wurden, nach einem Tag Schreiben in Stadtbibliothek.

 

alte, heisere, leise Stimme. Sich liebevoll zu Silvester verabredet. Sich um alles kümmere. Jeder jemand

zu erreichen sucht.

 

Mit einem Mal alles, was gültig, mühsam aufgebaut, in sich zusammenbricht. Als sei das jetzt der wahrhaftige Moment

 

 

III

 

 

während sie öffentlich zu zweit heiter wird, auf eine pseudo-freie Art, geht er darauf wie auf Schreddern zu. Weicht s/ein Gesicht dieser Zone.

bildet sich ein Urteil heran, trauen sich weitere, weit kräftigere, in allerkürzester Zeit eskaliert.

auch auf weiterem Weg bleibt Gestalt krumm.

Ableitungen eines Beginns.

auf einer Spur durchgeschliffen, Person ins Wanken gebracht wie durch vollsten Schlag eines Boxers.

Als sei dies ein Mensch ohne intime Annehmlichkeit. Keine einzige, die sich herstellt.

 

Aber es wäre doch ... Ort des Verständnisses, der Behebung. Was lässt sich da beheben?

 

Carl, was lässt sich noch beheben?

 

Als Luftspiegelung einstige Sofas

 

im Jugendheim, so voller Glaube an

so volle Körper, als sie begannen

dort

sich anzufühlen

 

Als es im Albatros nachts Teestube war.

Aus Kinder- und Jugendzimmern an einfachem Holztisch mit Kerze magische Augen hochgefördert wurden, ins Auge des anderen.

Sich angesehen, wie nie mehr später.

 

Als es ein Glitzern war, draußen, das sich nicht erklären ließ. Noch alles Mögliche sein konnte.

 

Als Tiefe und Annehmlichkeit sich öffneten.

 

Als es kalte Winternacht war. Und ein Fehler lag nur darin, sich verabschiedet zu haben.

Den andern nicht ganz zu sich genommen zu haben.