»Mann erschießt Tankwart nach Maskenmaßregelung.

Das kommt raus«, sagte Marcel, »bei der Gängelung.

Ich verabscheue die Tat, klar!

Aber habe Sympathie mit der Emotion.

Abzüglich dessen, den Mann nicht zu kennen.

Weil: Das Vorschreiben greift zu sehr ein.

Zugleich: Absolute Unempfindlichkeit dafür, vorzuschreiben.

Die beiden kommen einfach nicht zusammen: Der Pflichterfüller als Massenphänomen, der es weit mehr als übertreibt, und die Freiheit.

Könnte auch schon mal Köpfe an Bordsteinen knallen.

heißt: der Reflex, die Wut ist schon mal da

Heißt: Die Versklavung geht zu weit.

Heißt.

Der Differenzierungswille wird dabei zu sehr strapaziert.

Bringt zu wenig ein.

Heißt.

Befreit nicht genug.

Das Unrecht, ausgewiesen als EINZIGES Recht, wurde und wird

 

zu weit getrieben.

 

Ob ich das in allen Nuancen ernst meine? Das hier ist ein Brettspiel. Eine Flaschenpost. Eine von vielen. (Eine von einer.)

Historisch: Nichts Neues!

 

Eine Ressource

Luft des Unernstes zu atmen.

In der Zeit wird schon kein Mensch erschossen. –

 

Auch der Glaube an die Ungerechtigkeit gehört etwas gelockert

um mehr Freiräume zu erzeugen.«

 

»Ein Brettspiel?« »Ja,

es zeugt vom Wunsch, ein freies Feld zu haben. Wenigstens hier.

Vom Wunsch, den es auch gibt, nicht wirklich reingezogen zu werden.

Es zeugt vom Wunsch, alles sei versibel – nicht irreversibel, ein Kinderwunsch.

Vom Wunsch, alles löse sich auf.

Es zeugt vom Wunsch eines ganz anderen Horizonts. Einer ganz anderen Zeit.

Vom Wunsch, innere Räume selbst zu realisieren.

Wohl wissend, -

(Dieses Gangs schon müde gewesen vor Zeiten.)

 

Es ist gut: über alles hinauszugehen

 

*

 

Formel für Demokratie und Ent-Spannung sowie Fairness:

 

»Hätten Sie’s gewusst? Argumente, denen man sich nicht stellt, sind eine Bedrohung für einen selbst, wenn nicht gleich für die Menschheit. Das erklärt vieles. Letztlich sind solche Listen [Todeslisten zur Beseitigung von Regierungs-Gegnern] Ausdruck von Todesangst, Ursache halluzinierter Todfeindschaften.«

(Ulrich Schödlbauer, Das Gelächter der Geschichte)

 

*

 

»Rückfahrt: Ressource Klassische Musik.

In vergessenen menschlichen Tönen sich aufzuhalten.«

 

*

 

»Die Aufgabe besteht zunächst darin, mit allen Energien etwas zurechtzukommen.«

 

 

»So wohltuend, bei Ankunft, dich in einem guten Zustand anzutreffen.«

 

*

 

»Der erfüllte Mensch geht nicht, wie es geschieht, in dieser Weise mit Vorschreibungen um.«

 

*

 

Eine Treppe erschien

an der Innenwand meines Körpers

an der inneren Wand der Psyche.

Es war zunächst wohl eine Idee.

Ging sie hinab.

Entfernte mich von meinem Nervensystem.

Entfernte mich von meinem Gefühl.

Entfernte mich von Gedanken.

Es tat sich ein Loch auf, es war wohl schwarz.

Ein Gegenteil von Perforiert-Sein.

Es war das Universum.

Es fühlte sich gesund und gut und nicht bedrohlich an.

In dieser Art wurde ich durchlässig.

So fand sich ein Ausweg.

Ich spürte etwas. Aber es waren nicht die ›herkömmlichen‹ Gefühle?

Hatte eher keine Gedanken.

Es hatte angedockt an dem einfachsten Sein vom Nachmittag, heißt, auf keinen Alptraum und keinen Druck projiziert zu sein.

 

*

 

»Wunsch der Mit-Teilung von Problematik wurde oft zu

 

zusätzlich Problematischem.

 

Ich war so müde, so bedürftig nach einem Fleck nur aus Wärme, von Schlaflosigkeit und einer ›Nachricht‹ und

 

von Stunden der Leistungen, dies im Grunde ohne Erfolg zu vermitteln. 

 

Es ist zu viel, noch mit Reaktionen auf seine Reaktionen befasst zu sein, wenn sie weiter verzwirbeln.

 

Konnte es nicht lösen im Resonanzraum des andern. 

 

Wie aus der Ferne nahm ich irgendwelches Leben wahr. 

 

Wenn Schweigen schlecht wirkt und Reden schlecht wirkt lauf ich Gefahr, dass

 

der ›Rechtfertigungsmotor‹ anspringt.

 

Es wäre gut, dies sofort klar zu erkennen und ihn liegen zu lassen. 

 

Die ›Fehler‹, die ich vor mir selbst machte, quälten mich.« 

 

 

 

Write on
Schreib weiter

Auch wenn niemand deine Lieder hört, schreib weiter
Even though there's no one listening to your songs, write on

Leuchte auf, bring es zusammen, lass dein Licht durchbrechen
Shine on, get it together, let your light break through

(Songwriter: Alan Clarke / Tony Hicks / Terry Sylvester)

 

»eines der Lieblingslieder mit 13: hellsichtig -, ohne etwas zu wissen.«


*

 

»Vom unwahrscheinlichen Glück«, so Marcel, »dass ich mein Notizbuch nicht verlor; es war schon verloren, so viel Bedeutung, und: Wie ich drauf aufmerksam wurde zum richtigen Zeitpunkt zu suchen, war gespenstisch eigenartig.

 

Sollte es doch reales Schicksal geben?

 

Dafür spräche

einiges.«

 

*

 

»Die Wahrnehmung so schön und feinst, sie könnte sich in feinstem Sonnenlicht auflösen. So hätte ich in den Himmel schreiten können, in atemberaubender Leichtigkeit.«